Künstliche Intelligenz ist weniger mystisch als anzunehmen, denn schließlich handelt es sich im weitesten Sinne um Maschinen bzw. Systeme, die menschliches Denken oder Wahrnehmen imitieren und entsprechend handeln können.
Welche Auswirkungen hat diese Technologie auf den Beruf des Designers? Was bedeutet diese Entwicklung für Gestalter? Ist KI in der Lage zu gestalten und kreativ zu sein? Menschen arbeiten seit jeher daran, Maschinen und Technologien zu entwickeln, die Arbeit und Leben einfacher machen – von der Erfindung des Rads bis hin zum selbstfahrenden Autos. Dadurch hat der Mensch sich selbst und somit auch seine Arbeit weiterentwickelt. Bei KI und Design ist es genau so: KI wird zum Designpartner, zum Werkzeug, mit dem Designer den sich ständig ändernden Anforderungen am Arbeitsplatz gerecht werden können.
Designer werden vom Schöpfer zu einer Art Kurator. Bisher gab es Designer, die auf verschiedene Bereiche spezialisiert waren. Ab jetzt gibt es Experience- oder Interaktions-Designer, die über das bloße Objekte hinaus gehen und eine ganzheitlichen Erfahrung konzipieren. In Zukunft wird Design das Gestalten von Systemen und Umgebungen sein –alle Bereiche des Designs werden inbegriffen sein. Designer werden dadurch zu Verhaltens- bzw. Systemdesignern. Wenn in Zukunft Künstliche Intelligenz die Produktion von Design automatisiert übernehmen wird, ist es Aufgabe des Designers weitsichtig und allumfassend zu konzipieren und zu koordinieren.
Die Designer von heute. Auch für Kreative führt kein Weg an der technologischen Entwicklung vorbei. Menschen aber sind unbestritten eine Spezies, die sich stets weiterentwickelt und da sich somit auch KI-Systeme weiter entwickeln und die Art und Weise beeinflussen werden, wie Designer zukünftig gestalten werden, verändert sich somit auch die Rolle des Designers.
Für Designer geht es darum, KI nicht als Bedrohung zu sehen, sondern als Partner kennenzulernen und zu verstehen. So werden Designer die Fähigkeit zur Lösung von Problemen erweitern können.
„Algorithmen können zwar durchaus in der Lage sein, Neuheiten zu erzeugen, indem sie existierende Informationen kombinieren oder bestehende Wissensbestände austesten. Da kreative Ideen immer auch eine positive Selektion erfordern, also z.B. als ‚interessant‘ oder ‚wertvoll‘ bewertet werden müssen, Algorithmen ihren eigenen Output jedoch nur schwer evaluieren können, stößt künstliche Kreativität an Grenzen.“
In der künstlichen Kreativitäts-Forschung gelangt besonders Machine Learning (ML) zu großen Innovationen. Beim ML ist die wichtigste Komponente die Datenmenge und -qualität, um optimale Ergebnisse zu erreichen. KI-Systeme werden mittels ML zukünftig zum Kreateur, analog zur menschlichen Kreativität, und den schöpferischen Akt fokussieren. Künstliche Kreativität funktioniert von da an ebenfalls durch kreative Impulse, einem schöpferischen Akt entsprechend.
Wahrnehmung und Kreativität sind auf keinen Fall nur dem Menschen vorbehalten. Wir entwickeln gerade Computerprogramme, die genau das können, kein Wunder, denn unser Gehirn funktioniert wie ein Computer.“